Neu: Darmkrebsvorsorge auf dem Online Weg
Darmkrebs ist mit 26.000 Toten und 62.000 Neuerkrankungen jedes Jahr auf Platz zwei der tödlichen Krebsarten. Zwar wird seit 40 Jahren Vorsorge betrieben, jedoch nehmen nur 20% der Berechtigten diese Möglichkeit wahr. Der Test auf Blut im Stuhl ist seit 2018 Kassenleistung geworden, findet jedoch keine große Resonanz in der Bevölkerung. Das neu eingeführte Einladungsverfahren weist Versicherte ab 45 bzw. 50 Jahren mit einem Schreiben auf die Möglichkeit des Blut im Stuhl Tests hin. Das Einladungsverfahren ist in den Nachbarländern Holland oder Dänemark erfolgreich. Jedoch ist hier der große Unterschied das nach Information eine automatische Zusendung des Tests erfolgt.
Die Neuerkrankungen bei der U45 Gruppe steigen an, vor allem in den gutverdienenden Industrienationen. Fast Food und Co scheinen der Grund zu sein. Darmkrebs ist wie Diabetes unter anderem ernährungsbedingt. Schaut man sich die aktuellen Diabetes Zahlen an, ist ein klarer Trend in der Verjüngung und Häufung zu sehen.
Darmkrebs ist ein sehr langsam wachsender Krebs der bei frühzeitig erkannt nahezu vollständig heilbar ist. Bei der Fülle an täglichen Aufgaben fällt die Darmkrebsvorsorge leider gerne auf der To-Do Liste hinten herunter. Gerade Männer sind eher „Vorsorgefaul“ obwohl diese von Darmkrebs im Schnitt 10 Jahre eher betroffen werden als Frauen.
Eine gute Möglichkeit, die Vorsorgeraten zu steigern, besteht aus zwei Punkten. Arzthelferinnen können sich zu Darmkrebsfachkräften ausbilden lassen und so den Patienten über die Notwendigkeit der Vorsorge informieren. Der Arzt wäre somit entlastet und der Teilnehmer könnte gut informiert seine Entscheidung über Vorsorge treffen.
Teste können zukünftig online angefordert werden ( auf eigene Kosten von ca 15 € ). Interessierte können sich online informieren, einen schnellen Test mit 8 Fragen und direkter Auswertung beantworten und im Anschluss direkt einen Test bestellen. Die Hemmschwelle wird dadurch deutlich gesenkt. Wartezeiten auf einen Termin beim Arzt fallen weg ebenso wie die Zeit durch den Arztbesuch selbst. Der Test ist innerhalb von ein wenigen Minuten einfach zuhause durchführbar. Das Ergebnis, positiv oder negativ, wird in jedem Fall schriftlich und datensicher mitgeteilt. Eine entsprechende Hotline mit qualifiziertem Personal steht bei Rückfragen zur Verfügung.
Die Hemmschwelle über Darmkrebs zu reden ist im Vergleich mit anderen Krebsarten hoch. Eine qualitative Information ohne „Panikmache“ und niederschwelligem Zugang ist notwendig. Der Zugang zu einem Test ohne Wartezeiten erleichtert die Entscheidung zur Vorsorge.
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